Süddeutsche Zeitung

Menschenschmuggel:Auf Lkw über die Grenze

Mehrere Männer aus Afghanistan sind auf einem Lkw zwischen Baumstämmen nach Bayern geschleust worden. Zwei Tage verbrachten sie bei der lebensgefährlichen Schleusung zwischen den Stämmen, wie die Bundespolizei am Freitag mitteilte. Ein Lkw-Fahrer habe die Gruppe offenbar zufällig am Donnerstag nahe Rosenheim an der A8 auf seiner Ladefläche entdeckt.

Bei einer Pause an der Raststätte Samerberg Nord habe er bemerkt, dass sein Sattelzug ruckartig wackelte. Er habe befürchtet, die Ladung mit einem Gewicht von rund 24 Tonnen sei verrutscht. Als er das kontrollieren wollte, sprangen laut Polizei fünf Männer - darunter ein 16-Jähriger - von der Ladefläche. Die Polizei nahm sie wenig später fest. Die Männer seien von Afghanistan über Rumänien nach Deutschland geschleust worden. Der Fahrer habe nichts von der Schleusung gewusst, erklärte die Polizei. Die fünf Männer wurden wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise angezeigt. Pro Person hätten sie zwischen 5500 und 6600 Euro für die Schleusung bezahlt. Teils zu Fuß und teils mit Pkw seien sie über Iran, die Türkei, Bulgarien und Serbien bis nach Rumänien gelangt. Die Ermittlungen gegen die Schmuggler laufen.

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Quelle:
SZ vom 28.11.2020 / dpa
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