Süddeutsche Zeitung

Klinik:Haftbefehl gegen Bamberger Chefarzt wegen Verdachts der Vergewaltigung

Der Arzt soll im Dezember 2016 eine Frau zum Oralsex gezwungen haben. In Bamberg war bereits ein anderer Chefarzt wegen schwerer Vergewaltigung verurteilt worden.

Wegen des Verdachts der Vergewaltigung ist Haftbefehl gegen den suspendierten Chefarzt einer Bamberger Klinik ergangen. Der Mann soll nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler im Dezember vergangenen Jahres eine Frau dazu gedrängt haben, gegen ihren ausdrücklichen Willen den Oralverkehr bei ihm auszuüben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Weitere Auskünfte erteilten die Behörden nicht, die Ermittlungen werden demnach noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Sozialstiftung Bamberg, Träger der Klinik, hatte am Dienstag bekanntgegeben, den leitenden Mediziner freigestellt und ihm ein Hausverbot erteilt zu haben. Der freigestellte Chefarzt hatte seine Kündigung am 31. Dezember eingereicht, zum 31. Januar endet das Arbeitsverhältnis laut Sozialstiftung "einvernehmlich". Dabei hieß es, dass die Vorwürfe nichts mit Patienten zu tun hätten.

In Bamberg hatte es bereits einen weiteren Skandal um einen ehemaligen Chefarzt gegeben. Im Oktober war dieser wegen schwerer Vergewaltigung und weiterer Vergehen zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Bamberg sah es als erwiesen an, dass der Mediziner zwölf Frauen - darunter Patientinnen - betäubt und damit willenlos gemacht hatte. Seine Verteidiger legten allerdings Revision ein, der Mann hatte die Vorwürfe stets bestritten.

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