Süddeutsche Zeitung

"Invest in Bavaria":Staatliche Agentur bringt Jobs fast nur in Städte

Trotz des von der Staatsregierung initiierten Wirtschaftsförderungsprogramms "Invest in Bavaria" fallen die ländlichen Räume bei der Jobansiedlung weiter hinter München zurück. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der im ersten Halbjahr 2018 durch die Agentur neu angesiedelten Jobs (447) wurden in die Landeshauptstadt vermittelt. Dies geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der SPD im Landtag hervor. Auf Oberbayern entfallen 320 Jobs, auf die sechs übrigen Regierungsbezirke 127 neue Arbeitsplätze, wobei auch diese meist in den dortigen Großstädten und Ballungszentren entstanden sind.

Die meisten der 127 Jobs wurden in Nürnberg (45 Arbeitsplätze), Schweinfurt (30) und Augsburg (20) geschaffen. In Niederbayern waren es in Summe 20, in der Oberpfalz 9 und in Oberfranken 3.

"Es ist auffällig, dass die bayerische Ansiedelungsagentur lediglich in den Städten tätig wird, der ländliche Raum fällt komplett hinten runter", sagte SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher. Wie im vergangenen Jahr zeige sich im Tätigkeitsnachweis der Agentur eine "dramatische Unwucht". Die CSU-Alleinregierung dürfe nicht nur die Landeshauptstadt ins Blickfeld nehmen, sondern müsse einen deutlichen Fokus auf strukturschwächere Regionen legen.

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Quelle:
SZ vom 27.09.2018 / dpa
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