Süddeutsche Zeitung

Festspielhaus in Füssen:Investor stoppt Pläne für Luxushotel

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Von Sabine Reithmaier, Füssen

Die jüngsten Gespräche haben keine Annäherung gebracht. Jetzt zieht Manfred Rietzler die Konsequenzen und hat die Planung für ein Luxushotel mit Tagungszentrum am Forggensee zurückgezogen. "Ein erneutes Gespräch mit Vertretern des Kreisfischereivereins Füssen und dem Bund Naturschutz Anfang dieser Woche verlief leider erneut ergebnislos", teilt der Investor und Inhaber des Festspielhauses mit.

Beide Gruppierungen seien für keinerlei Planungsalternativen bereit und versuchten mit allen Mitteln, das Hotel dauerhaft zu verhindern. Das hält Rietzler aber für zwingend nötig, um das defizitäre Festspielhaus in die Gewinnzone zu bringen.

Gegen das Fünf-Sterne-Hotel am See haben die Fischer und die Natur- und Vogelschützer ein Bürgerbegehren initiiert. Es ist bereits zugelassen, der Bürgerentscheid ist auf den 20. Oktober terminiert. Rietzler habe sie während des jüngsten Treffens aufgefordert, den Bürgerentscheid zurückzunehmen, schreiben dessen Initiatoren in einer Pressemitteilung. Im Gegenzug habe er zugesagt, die aktuelle Planung zu verwerfen und zu einem späteren Zeitpunkt eine neue vorzulegen. Das Hotel solle dann mit einem Abstand von zehn Metern zum See gebaut werden, die Zimmerzahl bleibe aber ebenso dieselbe wie die Höhe mit 6,5 Stockwerken.

Ein zugelassenes Bürgerbegehren zurückzuziehen sei aber nur möglich, wenn der Stadtrat dem Begehren in vollem Umfang zustimme, teilen die Hotelgegner mit. Zudem halten sie einen Kompromiss aktuell für nicht verhandelbar, da Rietzler auch im zweiten Anlauf keine akzeptable Alternative zur bisherigen Planung angeboten habe.

Sie forderten den Investor auf, alle Möglichkeiten zu prüfen, um die Wirtschaftlichkeit des Festspielhauses zu verbessern. "Damit würde er zeigen, dass es ihm in erster Linie um das Festspielhaus geht und nicht nur um einen Hotelbau." Doch Rietzler bleibt dabei, dass der Erhalt desselben einer externen Unterstützung bedarf, und hat Theaterdirektor Benjamin Sahler bereits gebeten, einen verschlankten Spielplan für 2020 zu erstellen.

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Quelle:
SZ vom 25.07.2019
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