Süddeutsche Zeitung

Flossenbürg:Polizei rollt Vermisstenfall nach 42 Jahren auf

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Von Andreas Glas, Flossenbürg

Vier Jahrzehnte nach dem Verschwinden der zwölfjährigen Monika Frischholz unternehmen Ermittler einen neuen Versuch, den Fall doch noch zu klären. Es gebe "einen interessanten Zeugenhinweis, der den Verdacht eines Tötungsdelikts nahelegt", teilte die Kriminalpolizei Weiden am Freitag mit. Die Kripo hat eine Ermittlungsgruppe gegründet, die alle Akten des Falls aufs Neue durchforstet hat.

Unterstützung bekamen die Beamten von Mitarbeitern der Operativen Fallanalyse Bayern (OFA), die auf sogenannte Cold Cases spezialisiert sind - Kriminalfälle, die seit Langem ungelöst sind. Zusammen mit der Staatsanwaltschaft Weiden sei man dabei zum Schluss gekommen, "dass das Verschwinden von Monika Frischholz als Mordfall nochmals geprüft werden sollte", heißt es in der Kripo-Mitteilung.

Die Zwölfjährige war am Nachmittag des 25. Mai 1976 zum letzten Mal in ihrem Heimatort Flossenbürg (Kreis Neustadt a.d. Waldnaab) gesehen worden. Sie war auf dem Weg in Richtung Bahnhof, wo sie einen 18-jährigen Bekannten treffen wollte. Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr, ihr Verschwinden blieb rätselhaft. Auch eine Leiche wurde nie gefunden. Erst jetzt, 42 Jahre später, glauben die Ermittler zu wissen, was an jenem Tag im Mai 1976 geschah. Sie gehen davon aus, dass Monika Frischholz "in den Nachmittags- oder Abendstunden noch in unmittelbarer Ortsnähe Flossenbürg auf ihren späteren mutmaßlichen Mörder getroffen ist".

Wie die Ermittler zu diesen Erkenntnissen gelangt sind, teilt die Kripo nicht mit. Sie bittet nun "Zeitzeugen, die sich bis jetzt noch nicht gemeldet haben", um Hinweise. "Jeglicher noch so kleine Hinweis kann dabei für die Ermittler von großer Bedeutung sein", heißt es. Für Hinweise, die zur Aufklärung führen, hat das Landeskriminalamt 10 000 Euro Belohnung ausgesetzt.

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Quelle:
SZ vom 15.12.2018
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