Süddeutsche Zeitung

Fall Peggy:Prozess wird im April neu aufgerollt

Die kleine Peggy aus Lichtenberg verschwand 2001 spurlos. Als Mörder wurde der geistig behinderte Ulvi K. verurteilt, doch die Zweifel blieben. Nun gibt es einen Termin für ein Wiederaufnahmeverfahren. Das Landgericht Bayreuth ließ zudem die Nebenklage von Peggys Mutter zu.

Der Fall Peggy wird vom 10. April an neu aufgerollt. Das Landgericht Bayreuth gab am Dienstag die Termine für das Wiederaufnahmeverfahren bekannt. Bis zum 2. Juni sind zunächst neun Verhandlungstage vorgesehen. Die 1. Jugendkammer ließ zudem die Nebenklage der Mutter von Peggy zu.

Das damals neun Jahre alte Mädchen aus Lichtenberg (Landkreis Hof) war im Mai 2001 spurlos verschwunden; es wurde bislang keine Leiche des Kindes gefunden. Als Mörder wurde der geistig behinderte Ulvi K. verurteilt, doch die Zweifel an der Schuld des 36-Jährigen nahmen immer mehr zu. Daher ordnete das Landgericht eine Wiederaufnahme des Verfahrens gegen ihn an.

Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft zudem gegen weitere Verdächtige. Der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Potzel bestätigte am Montag, dass derzeit ein ehemaliger Nachbar von Peggys Familie von der Kripo überprüft wird. Das Alibi des heute 40-Jährigen sei aus heutiger Sicht "nicht mehr so fest", sagte Potzel. Ein dringender Tatverdacht bestehe derzeit allerdings nicht.

Im April 2013 gab es eine große Suchaktion in Lichtenberg, bei der ein Hinterhof umgegraben wurde. Ins Visier von Kripo und Staatsanwaltschaft geriet damals auch ein 29-jähriger Mann aus Halle in Sachsen-Anhalt, der zum Zeitpunkt von Peggys Verschwinden ein enger Freund der Familie war. Der Mann sitzt wegen des sexuellen Missbrauchs eines Kindes derzeit in Haft.

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dpa/afis
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