Süddeutsche Zeitung

Treffen von Studentenverbindungen:Mutmaßlicher Brandanschlag auf Auto bei Coburger Convent

Unter Verdacht stehen laut Polizei Teilnehmer der Gegenkundgebungen. Den schlagenden Studentenverbindungen, die sich jedes Jahr in Coburg treffen, werden Nationalismus und patriarchale Strukturen vorgeworfen.

Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf das Auto eines Teilnehmers des Coburger Pfingstconvents ermittelt das Staatsschutzkommissariat der Kriminalpolizei. Durch die Hitze sei auch ein daneben geparktes Auto beschädigt worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Bei der Spurensicherung hätten Beamte Brandbeschleuniger an dem ausgebrannten Wagen festgestellt.

Außerdem habe es bei dem Treffen von Studentenverbindungen zwei körperliche Angriffe auf Teilnehmer sowie mehrere Sachbeschädigungen gegeben. Unter Verdacht stünden Teilnehmer der insgesamt sechs Gegenkundgebungen, hieß es von den Ermittlern.

Der Coburger Convent (CC) ist ein Zusammenschluss von knapp 100 Studentenverbindungen aus Deutschland und Österreich und hat nach eigenen Angaben mehr als 11 000 Mitglieder. Am Pfingstwochenende treffen sich Mitglieder des CC traditionell zu Feierlichkeiten in Coburg.

In diesem Jahr seien mehr und schwerwiegendere Straftaten gegen Mitglieder des CC begangen worden als in den vergangenen Jahren, teilte die Polizei mit. Unter anderem hätten Besucher der Gegenkundgebungen versucht, die Feierlichkeiten des CC am Coburger Marktplatz zu stören.

Kritiker werfen dem CC Nationalismus und patriarchale Strukturen vor. Frauen können dort nicht Mitglied werden, und der Convent nimmt keine Frauenverbindungen auf. Vor allem der Fackelmarsch am Pfingstmontag wird von Kritikern als rückwärtsgewandte Tradition gesehen, die an den Nationalsozialismus erinnere.

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