Süddeutsche Zeitung

Familien:Mehr als 600 Mal Sorgerechtsentzug in Bayern

Im Freistaat waren 2022 mehr Kinder in Gefahr als im Jahr zuvor. Das geht aus einer Erhebung des Landesamtes für Statistik hervor.

Schläge, Tritte, Verbrennungen: Bei genau 3107 Kindern und Jugendlichen in Bayern sahen die Jugendämter im vergangenen Jahr das Kindeswohl so sehr in Gefahr, dass Familiengerichte eingeschaltet wurden. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik am Mittwoch in Fürth mitteilte, waren 1589 Buben und 1518 Mädchen betroffen - in 1932 Fällen ging das elterliche Sorgerecht vollständig (638) oder teilweise (1294) auf das Jugendamt oder einen Dritten über.

Nicht immer gibt es Indizien für körperliche Misshandlungen, das Kindeswohl ist etwa auch bei seelischer und sexualisierter Gewalt oder Vernachlässigung gefährdet. Im Jahr 2021 hatten die Familiengerichte in 2706 Fällen Maßnahmen ergriffen - das waren 14,8 Prozent weniger als 2022. 2021 sei ein Ausreißer nach unten gewesen, die Gründe für die Entwicklung konnte eine Amtssprecherin zunächst nicht sagen. Die Zahlen für 2022 seien ähnlich denen in den Jahren 2020 und vorher.

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