Süddeutsche Zeitung

Bildungspolitik:Sozialindex für Schulen gefordert

Grüne wollen so mehr Chancengleichheit in der Bildung möglich machen.

Von Maximilian Gerl

Die Grünen im bayerischen Landtag fordern einen "Sozialindex" für die Schulen im Freistaat. Dieser solle identifizieren, "an welchen Schulen zusätzliche Ressourcen die größte Wirkkraft" für Schülerinnen und Schüler entfalten könnten, heißt es in einem Antrag, der am Donnerstag im Bildungsausschuss behandelt wurde. "In Deutschland hängen die Bildungschancen noch immer stark vom Elternhaus ab", heißt es in der Antragsbegründung. Ein Sozialindex könne daher helfen, die "Auswirkungen sozialökonomischer Benachteiligung" zu erfassen und insbesondere die Lage an den Grundschulen abzubilden. Zudem werde er benötigt, um das Geld aus dem Bundes-Startchancen-Programm zielgerichtet in Bayern verteilen zu können.

Besagtes Programm soll zum Schuljahr 2024/25 starten. Stark vereinfacht will die Bundesregierung deutschlandweit 4000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler fördern. Die Verteilung des Geldes sollen aber größtenteils die Landesregierungen selber regeln; für Bayern dürfte das viele Millionen Euro jährlich bedeuten.

Die Grünen werben nun in ihrem Antrag damit, das Geld aus dem Startchancen-Programm gezielt auf lokale Bedürfnisse abzustellen. "Die Förderung darf nicht wieder nach dem Gießkannen-Prinzip auf ganz Bayern verteilt werden", teilte die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Gabriele Triebel, mit. Ein Sozialindex könne sicherstellen, dass Kinder mit geringeren Bildungschancen in der Schule zusätzlich gefördert würden.

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