Süddeutsche Zeitung

Memmingen:Untersuchungshäftling entwischt Polizei nach Gerichtstermin

Wegen der Unaufmerksamkeit von Beamten konnte der 26-Jährige vor dem Gerichtsgebäude fliehen. Eine Gefahr für die Bevölkerung gehe von dem Gesuchten nicht aus, heißt es von Ermittlern.

In Memmingen ist ein Untersuchungshäftling der Polizei entkommen. Der 26-Jährige war am Donnerstag am Amtsgericht einer Ermittlungsrichterin vorgeführt worden und sollte in eine Justizvollzugsanstalt gebracht werden, als ihm die Flucht gelang.

Wie die Polizei berichtete, nutzte der Verdächtige vor dem Gerichtsgebäude die Unaufmerksamkeit der Kripobeamten aus, als er gerade in den Wagen zur Fahrt ins Gefängnis gesetzt werden sollte, und lief davon. Trotz einer umfangreichen Fahndung blieb der Mann nach seiner Flucht zunächst verschwunden.

Der 26-Jährige war am Mittwoch festgenommen worden, weil er Ende Juli in ein Massagestudio eingebrochen und Geld gestohlen haben soll. Die Polizei fahndet nun weiter nach dem Mann, der womöglich nun per Rad unterwegs sei. Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass der Gesuchte für die Bevölkerung eine Gefahr darstellt.

Anfang des Jahres hatten zwei Fälle von geflüchteten Straftätern in Bayern für Schlagzeilen gesorgt. Zunächst war in Regensburg ein verurteilter Mörder aus einem Fenster des Justizgebäudes entkommen, der Mann wurde nach tagelanger Flucht schließlich in Frankreich gefasst. Wenige Wochen später entkam in Coburg ein Sexualstraftäter ebenfalls durch ein ungesichertes Fenster des Gerichtsgebäudes.

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