Süddeutsche Zeitung

Statistikamt:Geburtenrate in Bayern gesunken

Die Corona-Pandemie könnte Auswirkungen auf den Kinderwunsch von Paaren gehabt haben, sagen die Statistiker.

Erstmals seit fünf Jahren ist die Geburtenrate in Bayern 2022 wieder gesunken. Wie das Landesamt für Statistik am Mittwoch in Fürth mitteilte, betrug sie 1,49 je Frau. Damit lag sie um 0,12 unter dem Wert des geburtenstarken Vorjahrs. Ob es sich um eine Schwankung oder eine Trendumkehr zu einem anhaltend niedrigeren Geburtenniveau handle, werde sich erst in den nächsten Jahren zeigen.

Die Geburtenrate oder auch zusammengefasste Geburtenziffer eines Jahres gibt an, wie viele Babys im Durchschnitt eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn die Verhältnisse dieses Jahres unverändert blieben. Maßgeblich dafür ist das Geburtsverhalten aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren.

Der Wert von 2022 liegt demnach nur um ein Hundertstel über dem von 2015. Von 2001 bis 2012 bewegte sich die Geburtenrate im Freistaat anhaltend unter einem Wert von 1,4. Ein Grund für die Entwicklung 2022 könnte sein, dass mehr Familien ihren Kinderwunsch im ersten Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie umgesetzt hätten, also 2021. Deshalb könnten im Folgejahr weniger Kinder zur Welt gekommen sein, vermuten die Statistiker. 2021 war die höchste Geburtenrate in Bayern seit 49 Jahren ermittelt worden, nämlich 1,61 Kinder je Frau.

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