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Prozess in Augsburg:Nach Gülle-Tod: Landgericht verurteilt Ehemann wegen Totschlags

Das Gericht ist überzeugt, dass die 51-Jährige Bäuerin aus Wallerstein nicht bei einem Unfall in der Güllegrube ertrank, sondern Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.

Das Landgericht Augsburg hat einen 55 Jahre alten Landwirt zu einer Gefängnisstrafe von 13 Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die Strafkammer ist überzeugt, dass der Mann seine Ehefrau Gülle eingeflößt hat, bis die Frau erstickte.

Mit dem Urteil folgte das Gericht am Mittwoch dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger hatten hingegen einen Freispruch verlangt. Sie erklärten, die 51 Jahre alte Frau sei vermutlich selbst auf dem Hof in Wallerstein (Landkreis Donau-Ries) in die Güllegrube gestiegen und dort verunglückt. Der Ehemann hatte immer wieder beteuert, dass er mit dem Tod seiner Partnerin nichts zu tun habe.

Die Richter folgten der Unfallthese nicht. Die Kammer habe "keine Zweifel", dass die 51-Jährige einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sei, sagte die Vorsitzende Richterin Susanne Riedel-Mitterwieser. "Für uns steht ihre Täterschaft fest", sagte sie zu dem Verurteilten. Die Verteidigung kündigte an, voraussichtlich einen Revisionsantrag beim Bundesgerichtshof stellen zu wollen.

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