Süddeutsche Zeitung

Augsburg:Katalog zu 500 Jahren Münzrecht

Augsburg wäre eine andere Stadt, hätte ihr nicht Kaiser Karl V. am 21. Mai vor genau 500 Jahren das Münzrecht verliehen. Die entsprechende Urkunde, heißt es heute aus dem Rathaus, sei "ein Glücksfall" gewesen, weil das Recht, eigene Münzen zu prägen, eine sichere Einnahmequelle war. Der Materialwert von Gold, Silber und Kupfer habe unter dem Ausgabewert der geprägten Münze gelegen - die Differenz, der sogenannte Schlagschatz, füllte die Stadtkasse. Erst im Jahr 1805, als Augsburg dem Königreich Bayern zufiel, endete das Prägerecht.

Zum Jubiläum hat nun der Augsburger Münzsammler Anton Vetterle mit "Die Münzen der freien Reichsstadt Augsburg von 1521 bis 1805" einen Katalog vorgestellt. "Das neue Standardwerk ist ein sehnsuchtsvoll erwarteter und besonders wertvoller Beitrag, auf dessen Basis die eng mit der Stadtgeschichte verknüpfte Münzgeschichte weiter erkundet werden kann", sagte Kulturreferent Jürgen K. Enninger. Der Katalog zeigt etwa 800 verschiedene Münzen, auch bislang nicht veröffentlichte. Das Portal der Kunstsammlungen und Museen Augsburg hat eine multimediale Sonderseite eingerichtet, die die eigentlich geplante Buchvorstellung im Maximilianmuseum ersetzt. In dem Museum befindet sich ein großer Teil der in Augsburg geprägten Münzen, die laut Stadt wegen ihrer hohen Qualität und Reinheit weit über Augsburg hinaus als Zahlungsmittel geschätzt waren.

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SZ vom 21.05.2021 / ffu
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