Süddeutsche Zeitung

BDA-Preis Bayern:Vorbildliche Bauprojekte

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Wie soll man künftig bauen? Der Landesverband Deutscher Architektinnen und Architekten zeichnet Wohnhäuser sowie Verwaltungs- und Gewerbebauten aus, die Maßstäbe setzen.

Von Hans Kratzer, München

Einerseits, so heißt es oft, war der Wohlstand in Deutschland noch nie so hoch wie zurzeit, andererseits türmen sich die Probleme. Das trifft besonders auf das Bauen zu. So herrscht trotz des grassierenden Flächenfraßes Wohnungsmangel, dazu kommen Plagen wie etwa Bürokratie und Teuerung, die viele Bauprojekte bremsen. Wie soll also künftig gebaut werden? Eine gute Orientierung bieten jene Objekte, die mit dem Architekturpreis des Landesverbands des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA-Preis Bayern) ausgezeichnet werden.

Einiges lernen lässt sich auf jeden Fall bei einem Besuch der Forschungshäuser Bad Aibling, die diesmal in der Kategorie "Besondere Bauten" als Sieger hervorgingen. Auf einem ehemaligen Kasernengelände hat das Münchner Büro Florian Nagler Architekten diese drei Häuser errichtet, die durch Robustheit und Einfachheit glänzen. Eines besteht aus Holz, eines aus Beton und eines aus Ziegeln. Ziel des Projekts ist es, verschiedene Parameter des Bauens vergleichbar zu machen. Zudem funktioniert jeder Bau auch als Wohnhaus mit je acht Wohnungen.

In der Kategorie "Bauen im Bestand/Denkmal" setzte sich die von Schlicht Lamprecht Architekten geplante Neue Bücherei Gundelsheim durch. Das Gebäude belebt seit 2020 die Ortsmitte der oberfränkischen Gemeinde, die das ortsbildprägende Wohnstallhaus aus dem 19. Jahrhundert erwarb, als der Abbruch drohte. Durch Umbau und Erweiterung entstand ein vielseitiges Gemeindezentrum.

In der Kategorie "Bauen für die Gemeinschaft" wurde das "Haus für Kinder" in Kirchheim bei München als Sieger prämiert (Spreen Architekten Partnerschaft mbh). Träger der Kindertageseinrichtung ist der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising. Das großzügige Haus bietet Kindern und Eltern reichlich Raum für Bildung, Begegnung und vielfältige Erfahrungen.

In der Kategorie "Gewerbe- und Verwaltungsbau" wurde die Flussmeisterstelle in Deggendorf zum Preisträger gekürt (bogevischs buero architekten &stadtplaner GmbH). Das Grundstück war mit Werkstätten, Lager- und Garagengebäuden bebaut. Jetzt bilden die drei neuen zeilenartigen Baukörper einen modernen Betriebshof.

In der Kategorie "Wohnungsbau" setzte sich das Projekt "Alles unter einem Dach" in Münsing durch (Arc Architekten Partnerschaft mbH). Bei dem Mehrgenerationenprojekt kamen gleich 24 Baufamilien zum Zug. In den zwei kompakten Baukörpern wohnt man dicht an dicht und doch für sich.

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