Süddeutsche Zeitung

Alpen-Konferenz:Die Berge im Blick

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Teilnehmer aus allen Anrainer-Staaten treffen sich in Grassau zur Alpenwoche

Der 7000-Einwohner-Ort Grassau im Landkreis Traunstein wird für einige Tage zum Zentrum der Alpenwelt. Denn von diesem Dienstag bis zum Samstag findet im Chiemgau die vierte Alpenwoche der internationalen Alpenschutzorganisation Cipra sowie zahlreicher anderer überstaatlicher Organisationen aus dem Alpenraum statt. In diese Woche eingebettet ist die 15. Alpenkonferenz, bei der Delegationen aus allen acht Alpenstaaten über die weitere Umsetzung der Alpenkonvention zum Schutz der Bergwelt beraten.

Die Vertragspartner der Alpenkonvention sind Deutschland, Frankreich, Österreich, die Schweiz, Italien, Slowenien, Liechtenstein, Monaco und die EU. Den Vorsitz hat seit 2014 Deutschland inne, weshalb die Abschlusskonferenz dieser Periode in Bayern stattfindet. Zu deren Ende am Donnerstag wird Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den Vorsitz für die nächsten beiden Jahre turnusgemäß an ihren österreichischen Kollegen Andrä Rupprechter weitergeben. Zuvor sollen Minister und andere hochrangige Vertreter aus allen acht Alpenstaaten und der EU noch einmal über eine nachhaltige Entwicklung des Alpenraums diskutieren. Als zentrale Themen hat die Bundesregierung Naturschutz, Klimaschutz, Bauen in den Bergen und nachhaltiger Tourismus auf die Tagesordnung gesetzt. Da die Alpen allen Prognosen zufolge vom Klimawandel in besonderem Maß betroffen sein werden, seien sie zugleich auch dafür prädestiniert, Lösungen für den Klimaschutz zu entwickeln, heißt es aus dem Umweltministerium. So hat es in den vergangenen beiden Jahren unter anderem Treffen und Workshops in Garmisch-Partenkirchen zum energieeffizienten Bauen, in Oberschleißheim zum nachhaltigen Wirtschaften und in Sonthofen zum umweltverträglichen Tourismus gegeben. In Grassau soll nun das nächste Arbeitsprogramm der Alpenkonferenz bis 2022 verabschiedet werden.

Rund um die Konferenz und die vorgeschalteten Arbeitstreffen auf Beamtenebene gibt es in Grassau von Dienstag an zahlreiche Seminare und Workshops zu Themen wie Lebensqualität in den Bergen, Bergsport und Gesundheit, zu neuen Gemeinschafsformen in Bergdörfern, zu Kultur und sozialem Wandel in den Alpen, zur Wiederbelebung von Almen, zur Geschichte des Bergtourismus und zur Migration in den Alpenraum. Am Freitag und Samstag schließt sich eine Naturschutztagung des Deutschen Alpenvereins an.

Das Programm im Internet: www.alpweek.org

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SZ vom 11.10.2016 / kpf
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