Süddeutsche Zeitung

Rechtsradikale Parolen:Disco-Eklat nach AfD-Parteitag: Ermittlungen gegen vier Verdächtige

Besucher des AfD-Landesparteitags sollen unter anderem "Ausländer raus" skandiert haben. Ob es sich bei den Verdächtigen um AfD-Mitglieder handele, werde derzeit noch geprüft, so die Ermittler.

Nach einer Feier im Umfeld des AfD-Parteitages Mitte Januar im mittelfränkischen Greding, bei der rassistische Parolen skandiert worden sein sollen, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen vier namentlich bekannte Verdächtige. Dies teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth mit.

Gegen drei Personen bestehe der Verdacht der Volksverhetzung, gegen eine Person werde wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Ob es sich bei den Verdächtigen um AfD-Mitglieder handele, werde derzeit noch geprüft, hieß es.

Bei der Veranstaltung am 13. Januar in einem Lokal in Greding (Landkreis Roth) war nach Angaben der Polizei eine Gruppe auffällig geworden, aus der heraus zur Melodie des Liedes "L'amour toujours" Parolen wie "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" skandiert worden sein sollen. Ermittler prüfen seitdem einen Zusammenhang mit dem AfD-Parteitag. Es lägen Anhaltspunkte vor, wonach es sich bei der feiernden Gruppe um Teilnehmer des Parteitages gehandelt habe, hieß es in einer früheren Mitteilung der Polizei.

Die beiden AfD-Landtagsabgeordneten Benjamin Nolte und Franz Schmid hatten zuvor bestätigt, in der Gredinger Diskothek dabei gewesen zu sein. Beide betonten aber, sie hätten keine rassistischen Parolen skandiert. Dem Vernehmen nach gehören sie nicht zu den nun vier namentlich bekannten Verdächtigen. Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.

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