Süddeutsche Zeitung

Luftfahrt:Werkeln, wo andere abheben

Am Flughafen Leipzig/Halle wird die Start- und Landebahn Nord aufwendig saniert. Denn künftig wird es deutlich mehr Starts und Landungen geben.

Von Marco Völklein

Es ist laut und dreckig, große Bagger schwingen ihre Schaufeln, immer wieder rollen schwere Lkw über die weite Betonpiste: Wo normalerweise tonnenschwere Flugzeuge starten und landen, haben derzeit die Bauarbeiter das Sagen. Am Flughafen Leipzig/Halle wird noch bis in den September hinein die 3,6 Kilometer lange Start- und Landebahn Nord saniert. "Nach 21 Jahren intensiver Nutzung", wie die Betreibergesellschaft erklärt, und etwas mehr als 400 000 Starts und Landungen muss die alte Piste nun von Grund auf erneuert werden, unter anderem tragen die Arbeiter eine komplett neue Betonschicht auf, außerdem wird eine Befeuerung mit moderner LED-Technik installiert.

Der Flughafen Leipzig/Halle, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1927 zurückgehen, hat sich mittlerweile zum zweitgrößten Luftfrachtdrehkreuz Deutschlands und zur Nummer vier in Europa entwickelt. Seit 2007 hat sich das Güteraufkommen nach Unternehmensangaben auf fast 1,4 Millionen Tonnen im Jahr 2020 mehr als verzehnfacht, Tendenz weiter steigend. In der Corona-Pandemie kam der Airport, gerade weil er so stark auf das nach wie vor boomende Geschäft mit der Luftfracht setzt, verglichen mit anderen Flughäfen relativ gut durch die Krise. In den kommenden Jahren will die Betreibergesellschaft den Flughafen daher weiter ausbauen, vor allem als Logistikstandort. Rund 80 000 Starts und Landungen wurden im Jahr 2019 gezählt, für das Jahr 2032 sind bis zu 118 000 Flugbewegungen prognostiziert.

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