Süddeutsche Zeitung

Wissenschaft:Flusspferde im Rhein - Forscher liefern neue Erkenntnisse

Flusspferde tummelten sich noch vor rund 30.000 Jahren im Rhein: Das ist die Erkenntnis eines interdisziplinären Forscher-Teams, das im Rahmen des Projekts...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Mannheim (dpa) - Flusspferde tummelten sich noch vor rund 30.000 Jahren im Rhein: Das ist die Erkenntnis eines interdisziplinären Forscher-Teams, das im Rahmen des Projekts „Eiszeitfenster Oberrheingraben“ Hunderte von Knochenfunden auswertete, wie die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim am Mittwoch mitteilten.

Das Spektakuläre an dem Forschungsergebnis ist der Zeitpunkt, zu dem „Hippopotamus amphibius“ noch in der Region lebte. Bisheriger Wissensstand war, dass die wärmeliebende Art hier bereits am Ende der letzten Warmzeit vor 116.000 Jahren ausgestorben ist.

Dies muss nach den Untersuchungen der Experten der Reiss-Engelhorn-Museen, des Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie sowie der Universität Potsdam wohl revidiert werden. Sie fanden auf Basis der Radiocarbonmethode heraus, dass zwischen 48.000 und 30.000 Jahren vor unserer Zeit noch Flusspferde im Oberrheingebiet lebten.

„Das Flusspferd ist am Rhein also ein waschechter Eiszeit-Bewohner. Das zeigt, dass die Tiere in der Lage waren, sich gut an die entsprechenden Temperaturen und Umweltverhältnisse im kaltzeitlichen Oberrheingraben anzupassen“, erläuterte Museums-Generaldirektor Wilfried Rosendahl in Mannheim. Der Oberrheingraben erstreckt sich von Basel bis Frankfurt.

© dpa-infocom, dpa:211027-99-756549/2

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211027-99-756549
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal