Süddeutsche Zeitung

Sonnensturm:Die Sonne gibt Gas

Auf unserem Zentralgestirn brodelt es seit Tagen besonders heftig. Nun hat der stärkste Sonnensturm seit 2005 das Umfeld der Erde erreicht.

Patrick Illinger

Nach einigen Jahren relativer Ruhe zeigt das Zentralgestirn unseres Planetensystems wieder verstärkte Aktivität. Am Beginn dieser Woche kam es zu einer größeren Eruption auf der Sonne, woraufhin ein Strom elektrisch geladener Partikel, vor allem ionisierte Wasserstoffkerne, in Richtung Erde raste.

Am Dienstag erreichte dieser solare Windstoß sein Maximum im Umfeld der Erde. Auf einer fünfstufigen Skala, mit der die US-Behörde für Ozeane und die Atmosphäre die Heftigkeit von Sonnenstürmen einteilt, liegt der aktuelle Sonnenwind bei Stufe drei, also mittlerer Stärke. Von einem Partikelsturm dieser Kategorie sind keine Schäden auf der Erde zu erwarten. Satelliten in großer Höhe jedoch, insbesondere die 36 000 Kilometer über der Erde schwebenden geostationären Satelliten, könnten kurzzeitige Ausfälle erleiden. Dabei kann es zu einzelnen Übertragungsstörungen, zum Beispiel bei TV-Bildern oder Telefonverbindungen, kommen.

Sonnenwinde gehen mit einem nahezu regelmäßigen Zyklus einher, in dem die Aktivität der Sonne im Rhythmus von etwa elf Jahren schwankt. Indikator für den aktuellen Zustand der Sonne ist die Zahl der Sonnenflecken, die in den vergangenen Tagen zugenommen hat. Experten des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung vermuten das nächste Maximum der Sonnenaktivität im kommenden Jahr, spätestens 2014. Das hier gezeigte Bild wurde zum Zeitpunkt des Massenausstoßes am Montag aufgenommen. Im UV-Licht zeigt sich der Ursprung der Eruption als heller Fleck rechts oben.

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Quelle:
SZ vom 25.01.2012/beu
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