Süddeutsche Zeitung

Religion und Glaube:Wo es die meisten Atheisten gibt

Wo gibt es mehr Ungläubige - in Manila oder Magdeburg? US-Wissenschaftler haben untersucht, in welchen Ländern und Regionen die meisten Menschen noch nie an Gott geglaubt haben. Spitzenreiter ist Deutschlands Osten.

Sebastian Herrmann

Glauben Sie an Gott? Diese Frage stellen Wissenschaftler um Tom Smith von der Universität Chicago im Rahmen des International Social Survey Programms (ISSP) seit 1991 in bis zu 42 Staaten.

Und in keiner Region antwortet ein so hoher Anteil der Bevölkerung mit "Nein, habe ich noch nie", wie in Ostdeutschland.

59,4 Prozent der Befragten bezeichneten sich dort im Jahr 2008 als Atheisten. In der alten Bundesrepublik waren es nur 9,2 Prozent.

Den höchsten Anteil an Atheisten an der Bevölkerung gebe es in den Staaten des ehemaligen sozialistischen Ostblocks und in Skandinavien, heißt es in dem Report.

Die höchste Rate an Gläubigen in den untersuchten Ländern haben die Philippinen. In dem katholisch geprägten Land gaben 94 Prozent der Befragten an, ihr Leben sei vom Glauben geprägt.

Generell ist die Rate an Gläubigen in katholischen Schwellenländern am höchsten. Eine Ausnahme sind die USA, in denen 81 Prozent der Befragten sagten, sie seien schon immer gläubig gewesen. Nur 4,4 Prozent der Amerikaner bezeichneten sich als Atheisten.

"Der Glaube an Gott ist in den meisten Ländern zurückgegangen", sagt Smith. Doch der Rückgang sei moderat. In Russland, Slowenien und Israel habe der Glaube sogar zugenommen.

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Quelle:
SZ vom 19.04.2012
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