Süddeutsche Zeitung

Raumfahrt:Esa sucht perfekte Landestelle für Rosetta

Wo soll die Kometenmission Rosetta aufsetzen? Forscher haben fünf mögliche Landestellen ausgewählt. Keine einfache Aufgabe: Die Landezone muss viele Aufgaben erfüllen.

Von Alexander Stirn

Flach sollen sie sein, gut beleuchtet und natürlich wissenschaftlich interessant: Wenn es um mögliche Landeplätze für Europas Kometenmission Rosetta geht, haben Forscher gleich drei Wünsche auf einmal. Allesamt erfüllen lassen sie sich nicht, wie eine erste Analyse des angepeilten Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko zeigt. Fünf vielversprechende Landeplätze, die Rosettas Tochtersonde Philae im November ansteuern könnte, haben die Missionsmanager nun allerdings vorgestellt.

Drei der Landestellen liegen auf dem Kopf des Kometen, dessen Form an eine vier Kilometer lange Gummiente erinnert. Zwei befinden sich auf dem Körper. Jeder hat seine Vor- und Nachteile. "Es waren schwierige Beratungen, aber wir haben einige Stellen identifizieren können, mit denen sowohl die Flugingenieure, als auch die Wissenschaftler sehr zufrieden sind", sagt Hermann Böhnhardt vom Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, wissenschaftlicher Leiter der Landemission.

Während die Kometenforscher eine Region bevorzugen würden, in der Tschurjumow-Gerassimenko auf seinem Weg Richtung Sonne aktiv wird und Gasfontänen ausschleudert, haben die Missionsplaner andere Sorgen: Sie brauchen eine Landestelle, die einfach aus der Umlaufbahn zu erreichen ist, zu der Funkkontakt besteht, die genügend Sonne zum Laden der Akkus liefert und Schatten zum Abkühlen der Mess-Instrumente. In den kommenden Wochen sollen die Landestellen genauer untersucht werden. Die endgültige Entscheidung, wo Philae Kontakt mit dem Kometen aufnehmen soll, wird im Oktober fallen.

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Quelle:
SZ vom 26.08.2014
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