Süddeutsche Zeitung

Ornithologie:Der Albatros von Sylt

Ein eigentlich nur auf der Südhalbkugel lebender Schwarzbrauenalbatros ist auf der Nordsee-Insel Sylt gesichtet worden.

Ein Schwarzbrauenalbatros, der seit einigen Jahren immer wieder für Aufsehen sorgt, seit November 2017 aber nicht mehr gesichtet wurde, ist jetzt wieder auf der Insel Sylt aufgetaucht. Das ist eine kleine ornithologische Sensation. "Die riesigen Vögel mit einer Spannweite zwischen zwei und zweieinhalb Metern leben normalerweise nur auf der Südhalbkugel der Erde", sagt Sebastian Conradt vom Vogel- und Naturschutzverein Jordsand. Mehrere Beobachter hatten den Vogel tags zuvor im Schutzgebiet am Rantumbecken gesehen. In ganz Europa dürften sich nur zwei oder drei Schwarzbrauenalbatrosse aufhalten: einzelne Tiere, die sich über den Äquator auf die Nordhalbkugel verirrt haben. Rund 70 Prozent des weltweiten Bestandes brüten auf den Falklandinseln. Der Schwarzbrauenalbatros kann wochenlang ohne Pause über das Meer segeln. Das funktioniert, weil er eine ausgefeilte Gleitflugtechnik beherrscht, den Wind als Antrieb nutzt und so kaum Energie verbraucht.

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Quelle:
SZ vom 09.04.2018 / dpa
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