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München:Kagermann gegen Diesel-Fahrverbote

München (dpa) - Der Chef der Nationalen Plattform Elektromobilität, Henning Kagermann, hat die Pläne für Diesel-Fahrverbote in München und Stuttgart kritisiert. "Diese Überlegungen wirken spontan und unüberlegt. Erst wird der Diesel über Jahrzehnte subventioniert, und dann verteufeln wir ihn wegen eines Ereignisses", sagte Kagermann dem "Handelsblatt" (Montag).

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München (dpa) - Der Chef der Nationalen Plattform Elektromobilität, Henning Kagermann, hat die Pläne für Diesel-Fahrverbote in München und Stuttgart kritisiert. „Diese Überlegungen wirken spontan und unüberlegt. Erst wird der Diesel über Jahrzehnte subventioniert, und dann verteufeln wir ihn wegen eines Ereignisses“, sagte Kagermann dem „Handelsblatt“ (Montag).

Die Volksrepublik China sei Leitmarkt für Elektro-Autos - auch weil der Staat dort seine Ziele mit Zwang durchsetze. „Wir sollten froh sein, dass wir diese Mechanismen nicht einsetzen“, sagte Kagermann. Die Bundesbürger müssten auf rechtliche Rahmenbedingungen vertrauen können und dürften nicht enteignet werden. „Statt schnell Fahrverbote zu verhängen, sollten wir lieber gründlich analysieren, wie wir langfristig emissionsfrei fahren können.“

Die Kommunen könnten zum Beispiel mit E-Kennzeichen kostenloses Parken oder die Mitbenutzung von Busspuren ermöglichen: „Es ist schade, dass dies fast nicht genutzt wird“, sagte Kagermann. Die deutsche Autoindustrie biete heute mehr als 30 elektrifizierte Modelle an, und mancher Autofahrer wäre bereit, für schnellere Fortbewegung mehr auszugeben.

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