Süddeutsche Zeitung

Lernen im Schlaf:Lektionen der Nacht

Das Gehirn speichert auch im Tiefschlaf neue Informationen und verhilft damit dem Gedächtnis zu besseren Leistungen.

Auch im Tiefschlaf können Menschen Informationen aufnehmen und speichern, wie John Rudoy von der Northwestern University in Illinois und seine Kollegen im Fachjournal Science (online) erklären.

Die Forscher zeigten zwölf Probanden auf einem Monitor 50 unterschiedliche Bilder, die mit charakteristischen Geräuschen unterlegt waren. Beispielsweise hörten die Probanden das Geräusch einer Explosion, während sie auf dem Monitor Dynamit sahen, oder ihnen wurde Miauen vorgespielt, während sie das Bild einer Katze betrachteten. Die Probanden sollten sich merken, an welcher Stelle auf dem Bildschirm die einzelnen Bilder erschienen. Anschließend schliefen sie.

Während der Tiefschlafphase spielten die Forscher den Probanden 25 der 50 Geräusche erneut vor. Nachdem die Versuchspersonen wieder aufgewacht waren, konnten sie sich deutlich besser an die Platzierung jener Objekte erinnern, deren zugehörige Geräusche sie im Schlaf noch einmal gehört hatten. In einer Kontrollgruppe schliefen die Probanden zwischendurch nicht, sondern wurden abgelenkt, während sie die Geräusche ein zweites Mal vorgespielt bekamen. Daher nahmen auch sie die Töne nicht bewusst wahr. In dieser Gruppe zeigte sich kein positiver Effekt der Beschallung.

Dass Schlaf helfen kann, Gedächtnisinhalte zu festigen, ist lange bekannt. Doch bislang hatten Forscher allein die REM-Phasen, in denen Träume auftreten, dafür verantwortlich gemacht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.141643
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 20.11.2009/kabl/beu
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.