Süddeutsche Zeitung

Kollision in der Antarktis:Ein Eisberg von der Größe Luxemburgs

In der Antarktis hat sich ein gigantischer Eisberg von einer Gletscherzunge gelöst. Der Koloss könnte Meeresströmungen und das Wetter massiv beeinflussen.

Eine Kollision hat in der Antarktis einen gigantischen neuen Eisberg geschaffen: Der etwa 90 Kilometer lange und 30 Kilometer breite Koloss brach vor zwei Wochen von der Zunge des Mertz-Gletschers ab.

So etwas komme einmal in 50 bis 100 Jahren vor, sagte der Gletscherexperte Neal Young im australischen Rundfunk. Die Eismasse hat die Größe Luxemburgs und driftet leicht nach Norden. Auslöser war ein Zusammenstoß. Ein älterer Eisberg mit der Bezeichnung B9B war in die Gletscherzunge gekracht.

Experten warnen, dass ein so großer Eisberg die Meeresströmungen beeinflussen kann. So könnte die Masse eine Region des Meeres abschneiden, aus der besonders kaltes Wasser in die Ozeane fließt. Das könne das Wetter Tausende Kilometer entfernt im Nordatlantik verändern.

Der neue Eisberg umfasst etwa 2500 Quadratkilometer und ist bis zu 400 Meter dick. Auf Satellitenaufnahmen ist der driftende neue Eisberg deutlich zu sehen. An der Gletscherzunge gab es seit Jahren Risse. Es gebe keine Anzeichen, dass der Klimawandel zu dem Abbruch beitrug, sagte Young.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.9344
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/gal
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.