Süddeutsche Zeitung

Chandrayaan 2:Indien unterwegs zum Mond

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Von Patrick Illinger

Indien hat an diesem Montag seine lange geplante Raumfahrtmission zum Mond gestartet. An Bord einer GSLV-Mk-3-Schwerlastrakete mit dem Spitznamen Baahubali war das unbemannte Raumfahrzeug Chandrayaan 2 um 11:13 Uhr deutscher Zeit erfolgreich vom indischen Satish-Dhawan-Weltraumbahnhof bei Chennai gestartet. Nachdem alle drei Brennstufen der Trägerrakete planmäßig funktionierten schwenkte Chandrayaan 2 gegen 11:30 Uhr deutscher Zeit in einen Erdorbit ein.

Ziel der Mission ist es, in einigen Wochen den Mond zu erreichen, zu umkreisen und ein Roboterfahrzeug dort abzusetzen. Im August soll Chandrayaan 2 in eine Mondumlaufbahn einschwenken, die in nur 100 Kilometer Höhe über die Mondoberfläche führt. Die Landung einer Plattform mitsamt des Rovers ist für den 7. September dieses Jahres geplant.

Chandra heißt auf Hindi Mond und Yaan Wagen. Etwa ein Jahr lang soll der indische Orbiter den Mond umkreisen. Die Lebensdauer des Rovers wurde auf rund 14 Erdtage angelegt, was etwa einem Mondtag entspricht. Danach fällt die Solarstromversorgung aus. Die Landeplattform soll mit Seismografen Mondbeben aufzeichnen und die bis heute rätselhafte Plasmahülle des Mondes untersuchen - eine Schicht aus geladenen Teilchen.

Der Rover soll das Mondgestein chemisch untersuchen. Mit einer Geschwindigkeit von nur einem Zentimeter pro Sekunde soll er während seiner Missionsdauer immerhin 500 Meter zurücklegen.

Sollte nach dem geglückten Start auch der Rest der Mission gelingen, wäre Indien nach der Sowjetunion, den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China das vierte Land, das eine Sonde auf der Mondoberfläche absetzt. Zudem wäre es die erste Landung in der Südpolregion, in der Wassereisvorkommen vermutet werden. Das Absenden einer Sonde in diesem Bereich wäre ein Novum in der Raumfahrt. Die Kosten der Mission betragen rund 130 Millionen Euro.

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