Süddeutsche Zeitung

Hawaii:Was macht der Aal in der Robbennase?

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Mitarbeiter einer Forschungsstation auf Hawaii haben mehrfach Robben beobachtet, denen Aale aus der Nase hingen. Die Biologen haben mehrere Theorien.

Ein Aal in der Nase einer Hawaii-Mönchsrobbe ( Neomonachus schauinslandi) - man möchte an eine Fotomontage glauben, wenn das Bild nicht von der US-amerikanischen Ozean- und Klimabehörde NOAA stammen würde. Mitarbeiter entdeckten in jüngerer Zeit wiederholt Tiere dieser gefährdeten, auf Hawaii lebenden Robbenart, in deren Nasenlöchern Aale steckten. Den Forschern gibt das kuriose Phänomen Rätsel auf.

Bisher habe man noch nicht klären können, wie die Fische in die Nasen geraten seien, schreibt die Behörde auf ihrer Internetseite und veröffentlichte das Foto einer betroffenen Robbe, aus deren Nasenloch ein gepunkteter Aal heraushängt. "Wir wissen nicht, ob das nur eine merkwürdige statistische Anomalie ist, oder ob wir in Zukunft noch mehr Aale in Robbennasen sehen werden", heißt es auf der NOAA-Webseite.

Das Phänomen sei innerhalb der fast 40-jährigen Arbeit zum Schutz dieser Robbenart erst vor wenigen Jahren erstmals aufgetaucht und seitdem etwa drei- bis viermal von Behördenmitarbeitern beobachtet worden.

Die Hawaii-Mönchsrobben hielten gerne Ausschau nach Beute, die sich verstecke, hieß es bei der NOAA weiter. Dazu zählen auch Aale. Dabei suchen die Robben in Spalten von Korallenriffe sowie unter Steinen und im Sand. Möglicherweise könne ein aufgespürter Aal dann beim Versuch zu flüchten ins Nasenloch geraten, schreibt die NOAA. Denkbar sei auch, dass die Robbe den Fisch verschlungen und dabei gewürgt habe. So sei der Aal auf den falschen Weg geraten.

Alle mit einem Aal in der Nase aufgefundenen Robben seien jedenfalls von den Fischen befreit worden und hätten die seltsame Begegnung gut überstanden. Die Aale haben den Ausflug ins Naseloch der Säuger jedoch nicht überlebt.

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sz.de/dpa
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