Süddeutsche Zeitung

Gesundheit:Störung im Hirn

Rauchen in der Schwangerschaft kann womöglich zu neurologischen Auffälligkeiten der Kinder führen. Wie genau diese Veränderungen entstehen, haben Forscher der Yale University nun an Mäusen untersucht.

Von Astrid Viciano

Seit ein paar Jahren mehren sich Studien, dass Rauchen während der Schwangerschaft dem Gehirn der Kinder langfristig schaden könnte. Womöglich erhöht der Zigarettenkonsum sogar das Risiko für eine Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, kurz ADHS.

Wie solche neurologischen Auffälligkeiten entstehen können, haben Wissenschaftler der Yale University nun an Mäusen untersucht. Sie beobachteten, dass Nikotin bei den heranwachsenden Nagern die Bildung der Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen der Gehirnrinde mächtig durcheinander bringt, so berichten die Forscher in Nature Neuroscience. Über diese so genannten Synapsen kommunizieren die Nervenzellen miteinander, leiten Informationen weiter oder speichern diese langfristig ab. Und in den exponierten Mäusen veränderten jene Gene nachhaltig ihre Aktivität, die für die Entstehung und Stabilisierung der Kontaktstellen entscheidend sind.

Erst kürzlich hatte ein anderes amerikanisches Forscherteam berichtet, dass bei Kindern rauchender Mütter insgesamt 3000 Stellen im Erbgut verändert waren, und zwar in ähnlicher Art und Weise wie bei den Raucherinnen selbst.

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Quelle:
SZ vom 31.05.2016
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