Süddeutsche Zeitung

Gesundheit:Bleikette

Prüfer des Bundesamts für Verbraucherschutz haben in Billigschmuck erhöhte Werte von Blei gefunden.

Von Felix Hütten

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt vor hohem Blei- und Cadmiumgehalt in Billigschmuck. In einer Analyse haben die Prüfer in 32 von 262 Stichproben Bleiwerte oberhalb des Grenzwertes von 500 Milligramm pro Kilogramm gefunden. Bei einer Halskette waren die Verschlusshaken sogar vollständig aus Blei gefertigt. Der Gehalt an dem Schwermetall Cadmium lag bei 26 Proben oberhalb des Grenzwertes von 100 Milligramm pro Kilogramm. Hohe Konzentrationen an Blei, das sich im Lauf des Lebens im Körper anreichert, können das Nervensystem, Nieren und Knochen schädigen und zu Unfruchtbarkeit führen. Laut Weltgesundheitsorganisation sollte ein Erwachsener pro Woche nicht mehr als 25 Mikrogramm Blei je Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Besonders gefährlich sind bleihaltige Schmuckstücke wie Ringe, Ketten oder Ohrstecker, wenn diese verschluckt werden, beispielsweise von Kindern. Dies könnte im schlimmste Falle zu einer tödlichen Vergiftung führen, sagte Juliane Becker, Vorsitzende der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz. BVL-Präsident Helmut Tschiersky forderte die Hersteller auf, gesundheitsgefährdende Materialen zu ersetzen.

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Quelle:
SZ vom 01.12.2016
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