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Geologie:Höhlenforscher entdecken massive Senklöcher in China

Schon ein einziger Trichter ist eine Besonderheit. In China haben Geologen Dutzende der riesigen Löcher im Boden entdeckt. In einem hätte der Eiffelturm Platz.

Geologen haben in China die bislang größte Ansammlung von Senklöchern entdeckt. Die 49 Löcher in der Erde seien in der nordwestlichen Provinz Shaanxi verteilt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Da die Löcher in Karstgestein entstehen, nennt man sie auch Karsttrichter. Der größte neu entdeckte Trichter habe einen Durchmesser von 520 Meter und sei 320 Meter tief, teilten die örtlichen Behörden mit. Damit gehört er zu den größten Senklöchern der Welt.

Senklöcher entstehen meist über Zeiträume von Tausenden Jahren hinweg. Feuchtigkeit im Untergrund kann Kalkstein und Gips auflösen und so das Karstgestein langsam aushöhlen. Stürzt die Höhlendecke ein, entsteht der charakteristische Trichter. Die Verwitterung kann auch an der Oberfläche beginnen und sich nach unten fressen. Das Phänomen kommt vor allem in den Tropen und Subtropen vor.

Die Löcher in China entdeckten chinesische Höhlenforscher bereits im Februar. Nun bestätigten internationale Experten laut Xinhua die Funde nahe der Stadt Hanzhong. 31 der Senklöcher durchmessen mehr als 100 Meter. 17 weitere haben einen Durchmesser zwischen 300 und 500 Metern. In der größten Senke hätte der Eiffelturm Platz.

Bislang sind weltweit nur etwa 130 Karsttrichter erforscht. Zu den berühmtesten und größten zählt Sima Humboldt, ein 500 Meter tiefes kreisrundes Erdloch auf einem Hochplateau Venezuelas, oder der Sótano del Barro im mexikanischen Bundesstaat Querétaro.

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