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Die Zahl:22 Millionen Tonnen

CO₂ verursacht die Digitalwährung Bitcoin jedes Jahr an Emissionen, das entspricht dem Treibhausgas-Ausstoß von Kansas City oder einem kleinen Land wie Jordanien. Den Wert haben Forscher vom MIT und der TU München berechnet.

Von Christoph von Eichhorn

CO₂ verursacht die Digitalwährung Bitcoin jedes Jahr an Emissionen, das entspricht dem Treibhausgas-Ausstoß von Kansas City oder einem kleinen Land wie Jordanien. Den Wert haben Forscher vom MIT und der TU München berechnet. Dazu nutzten sie Geschäftsberichte von Firmen, die Hardware für das Bitcoin-Mining produzieren, den Entstehungsprozess der Digitalwährung. Bitcoin werden "geschürft", indem sehr viele Computer gleichzeitig versuchen, ein kryptografisches Rätsel zu lösen. Da diese Rechnung immer komplizierter wird, steigt auch der Strombedarf an. Allein 2018 hat sich der Energieaufwand vervierfacht, laut der Studie im Fachblatt Joule auf etwa 45,8 Terawattstunden. Etwa zwei Drittel aller Bitcoin werden in Asien, vor allem in China, geschürft; der Rest verteilt sich auf Europa und Amerika. Große Bitcoin-Farmen können aus Tausenden miteinander verschalteten Rechnern bestehen. In chinesischen Provinzen wie Sichuan nutzen die Betreiber häufig Elektrizität aus Wasserkraft, was zumindest den CO₂-Fußabdruck etwas verkleinert. Allerdings stehen viele Bitcoin-Rechner auch in der Inneren Mongolei, wo der Strom größtenteils aus Kohlekraftwerken stammt. Dort ist das Mining also deutlich klimaschädlicher.

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SZ vom 13.06.2019
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