Süddeutsche Zeitung

20 Jahre ISS:In 90 Minuten um die Erde

Die "unwahrscheinlichste Maschine", hat Alexander Gerst die ISS einmal genannt. Nun fliegt das Wunderding seit genau 20 Jahren um die Erde.

Von Patrick Illinger

"Die komplexeste, wertvollste und unwahrscheinlichste Maschine, die die Menschheit jemals gebaut hat", nennt der deutsche Astronaut und aktuelle Kommandant Alexander Gerst die Internationale Raumstation ISS. Alle seine Vorgänger und Berufskollegen teilen die Begeisterung. "Ich habe jede Sekunde genossen", sagte Thomas Reiter, als er 2006 nach 166 Tagen im All zur Erde zurückkehrte. Nun wird sie 20 Jahre alt, die orbitale Wohnanlage. Zarja hieß das erste Modul, das am 20. November 1998 seine Sonnensegel im All ausbreitete und knapp 400 Kilometer über dem Erdboden seine Bahnen zu ziehen begann. Mit mehr als 27 000 Kilometern pro Stunde rast die seither stetig gewachsene Raumstation um die Erde - seit dem Jahr 2000 durchgehend mit Menschen an Bord. Etwa 90 Minuten dauert eine Runde um den Globus. Die mittlerweile 450 Tonnen schwere Anlage ist heute größer als ein Fußballfeld. Die Station wird mit Steuerdüsen auf einer Höhe zwischen 370 und 460 Kilometern über der Erde gehalten. Darunter wäre die Luftreibung zu hoch. Darüber lauert zu viel Weltraumschrott. Europa, Kanada, Russland, Japan und die USA sind an Aufbau und Betrieb der Station beteiligt.

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Quelle:
SZ vom 21.11.2018
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