Süddeutsche Zeitung

Wohnen:Vermieter sehen kaum Chancen für Sozialwohnungen

Die Zinsen und die hohen Klimaschutz-Anforderungen machten das Bauen unrentabel, heißt es vom Branchenverband. Der Neubau werde weiter schrumpfen.

Bezahlbares Wohnen wird nach Einschätzung des Immobilienverbands GdW immer schwieriger. Es drohe eine nie dagewesene Krise, hieß es. Der Verband vertritt rund 3000 Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften, die zusammen rund sechs Millionen Wohnungen in Deutschland bewirtschaften. Vor allem die gestiegenen Zinsen, die Inflation und die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie machten der Branche zu schaffen, hieß es, hinzu kämen strenge politische Vorgaben für mehr Klimaschutz. "Unter den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen" könnten die Unternehmen "nicht mehr in bezahlbaren Wohnungsbau investieren", sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko.

Das von der Ampel-Koalition ausgegebene Ziel von 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr sei angesichts dessen auch nur zur Hälfte umsetzbar, es müsse laut Gedaschko mit nur noch 200 000 neuen Wohnungen jährlich gerechnet werden. Schon vergangenes Jahr sei nur gut die Hälfte der benötigten 160 000 Mietwohnungen fertiggestellt worden. Im sozialen Wohnungsbau sei es sogar nur ein Viertel der benötigten 100 000 Einheiten gewesen. Die Regierung müsse alles dafür tun, die Energiekosten bezahlbar zu halten, hieß es vom GdW.

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