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Ökonomie:Wirtschaftsnobelpreis geht an US-Forscher William Nordhaus und Paul Romer

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Die beiden US-Ökonomen William Nordhaus und Paul Romer erhalten den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis für ihre Forschung in den Bereichen Klimawandel und Innovation. Das gab die Königlich-Schwedische Wissenschaftsakademie am Montag in Stockholm bekannt.

Nordhaus habe die Forschung zum Klimawandel in die makroökonomische Lehre integriert, hieß es zur Begründung. Romer habe gleiches mit dem technologischen Wandel getan. Ihre Forschung habe erheblich zu einem besseren Verständnis von nachhaltigem Wirtschaftswachstum im Zusammenhang mit Klimawandel und technischem Fortschritt beigetragen, erklärte die Akademie.

Die Jury hebt hervor, dass die beiden Ökonomen nicht für ihre Antworten, sondern vor allem für ihre Ansätze für weitere Forschung den Nobelpreis erhalten.

Nordhaus, 77, lehrt an der Yale University. Romer, 62, ist Professor an der Stern School of Business in New York City. Bis Januar 2018 war er Chefökonom der Weltbank.

Romer hielt den Anruf der Akademie zunächst für Werbung. Er habe am Montagmorgen zwei Anrufe erhalten, berichtete der Professor der New York University. "Ich nahm keinen an, weil ich dachte, es sei ein Spam-Anruf", sagte er. Er habe nicht damit gerechnet, dass ihm der Nobelpreis verliehen werde.

Unter den bisher 78 Ausgezeichneten ist nur eine Frau

Der sogenannte Wirtschaftsnobelpreis gilt nicht wirklich als Nobelpreis. Er wird nicht vom Nobelpreiskomitee vergeben, sondern von der schwedischen Reichsbank, die ihn einst einführte. Nobel klammerte die Wirtschaft aus, als er die Kategorien für die Nobelpreise festlegte. Die Wirtschaftswissenschaften seien ihm zu weich, zu unpräzise und damit den anderen Kategorien nicht gleichwertig. Der sogenannte Wirtschaftsnobelpreis gilt aber als Pendant zum Nobelpreis in der Wirtschaft.

Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Richard Thaler, Verhaltensökonom an der Universität Chicago. Thaler hatte dargelegt, wie sehr sich der Mensch vom durchweg rational handelnden "Homo Oeconomicus" unterscheidet. Einen Nobelpreis für seine Erkenntnisse über taktisches Verhalten in der Wirtschaft hat auch der Spieltheoretiker Reinhard Selten in Jahr 1994 erhalten, er ist der bisher einzige Deutsche, der ausgezeichnet wurde.

Unter den bisher 78 Ausgezeichneten ist nur eine Frau: Elinor Ostrom. Die Amerikanerin erhielt den Preis 2009 gemeinsam mit ihrem Ehemann für ihre Arbeiten über gemeinschaftliches Eigentum.

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