Süddeutsche Zeitung

Wirecard:Lobbyarbeit von Guttenberg

Ex-Wirtschafts- und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat Lobbyarbeit in Berlin für den in Konkurs gegangenen Zahlungsdienstleister Wirecard betrieben. Gegenüber dem Spiegel bestätigte er, seine Firma Spitzberg Partners habe die Bundesregierung 2019 über den geplanten Markteintritt Wirecards in China "unterrichtet und die Möglichkeiten wohlwollender Begleitung im bilateralen Verhältnis mit China eruiert". Wirecard hatte im November 2019 angekündigt, das chinesische Unternehmen AllScore Payment Services zu kaufen. Spitzberg Partners fungierte bei dem Deal laut Spiegel als "Market Entry Advisor", also Berater bei der Erschließung des neuen Geschäftsfeldes. Inwieweit die Bundesregierung Wirecards Vorhaben in Asien tatsächlich unterstützte, ist unklar. Auffällig ist jedoch, dass eines der beiden bislang offengelegten Gespräche zwischen Wirecard-Chef Markus Braun und Finanzstaatssekretär Jörg Kukies in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum China-Deal stattfand, am 5. November 2019.

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SZ vom 16.07.2020 / SZ
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