Süddeutsche Zeitung

WestLB:Die erste "Bad Bank" postiert sich

Es ist kein Ruhmesblatt: Als erste deutsche Bank entledigt sich die WestLB ihrer faulen Risikopapiere. Fortan sind sie in einer "Abwicklungsanstalt" geparkt.

Die angeschlagene WestLB hat nun als erste Bank in Deutschland eine sogenannte Bad Bank für faule Riskiopapiere erhalten.

Wie die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (Soffin) in Frankfurt mitteilte, wurde das Institut mit dem Namen "Erste Abwicklungsanstalt" gegründet.

Auslagerung von 85 Milliarden Euro

Dadurch soll das Institut von der WestLB bis Ende April ein Portfolio im Nennwert von 85 Milliarden Euro übernehmen. Neben der Festlegung des Statuts wurden auch die Verwaltungsratsmitglieder und der vorläufige Vorstand bestellt.

In einem ersten Schritt geht es um Papiere im Volumen von rund 6 Milliarden Euro. Darunter befinden sich strukturierte Finanzierungen sowie Anleihen von Staaten, Unternehmen und Finanzinstituten.

Enthalten ist auch die Refinanzierung einer Zweckgesellschaft, in die die WestLB bereits Anfang 2008 risikoreiche Papiere im Volumen von 23 Milliarden Euro ausgelagert hatte. Diese Zweckgesellschaft in Irland gilt als eigentliche Bad Bank der WestLB.

Reduktion um ein Drittel

Sie schrumpft durch die jetzige Abspaltung um ein Drittel. Ende November hatten die WestLB-Eigentümer und der Bund ein Rettungspaket für die nordrhein-westfälische Landesbank geschnürt.

Der Bund gibt eine Kapitalspritze von bis zu 4 Milliarden Euro für die Kernbank. Die NRW-Sparkassen und das Land NRW tragen Garantien in Höhe von einer Milliarde Euro für die Bad Bank und müssen außerdem auch unerwartete Verluste der Bad Bank übernehmen.

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