Süddeutsche Zeitung

Währungsunion:Inflation in Euro-Zone fällt auf 0,7 Prozent

Droht Europa die Deflation? Weil Benzin und andere Produkte billiger werden, sinkt die Preissteigerung in der Euro-Zone. Das könnte im Kampf gegen die Krise gefährlich werden.

Die ohnehin niedrige Inflation in der Euro-Zone ist im Februar wieder gesunken. Die Verbraucherpreise stiegen nur noch um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte ( PDF). Einen niedrigeren Wert hat es seit Bestehen der Währungsunion noch nicht gegeben. In den beiden Vormonaten hatte die Teuerungsrate noch bei 0,8 Prozent gelegen. Für den Rückgang sorgten fallende Preise für Heizöl und Benzin.

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Die schwache Inflation sorgt die Europäische Zentralbank. Sie spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. In Krisenstaaten wie Griechenland (-0,9 Prozent) und Zypern (-1,3) fallen die Preise sogar. Das nährt bei den Notenbanker die Sorge vor einer Deflation, einem für die Konjunktur gefährlichen Preisverfall auf breiter Front. In Erwartung stetig weiter fallender Preise halten sich die Verbraucher dabei mit Käufen zurück, mit verheerenden Folgen für die Wirtschaft.

Die Europäische Zentralbank rechnet in diesem Jahr lediglich mit einer Teuerungsrate von 1,0 Prozent, die 2015 auf 1,3 Prozent steigen soll. Aus Furcht vor einer Deflation hatte sie ihren Leitzins im November 2013 auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt, um mit billigem Geld Investitionen und Konsum anzukurbeln.

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