Süddeutsche Zeitung

Tarifstreit:Im Einzelhandel drohen Streiks

Die Tarifverhandlungen sind festgefahren. Die Gewerkschaft Verdi ruft zu Aktionen auf - noch vor Weihnachten.

Im festgefahrenen Tarifstreit im Einzelhandel erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck und kündigt Streiks vor Weihnachten an. Der Verdi-Bundesvorstand ruft die Beschäftigten im Handel zu Arbeitskampf-Aktionen zwischen Donnerstag und Samstag vor Weihnachten auf. Wer Streiks unmittelbar vor Heiligabend verhindern will, muss an den Verhandlungstisch zurückkehren", sagte Verdi-Chef Frank Werneke am Freitag. "Einseitige Tarifdiktate führen zu keiner Lösung." Die rund 3,1 Millionen Beschäftigten warteten seit Monaten auf einen Abschluss. "Sich Verhandlungen zu entziehen, ist pure Provokation und völlig respektlos", kritisierte Werneke mit Blick auf die Arbeitgeber.

Trotz anderslautender Bekundungen bei einem Spitzengespräch Ende November verweigerten die Arbeitgeber nach wie vor Tarifgespräche, monierte die Gewerkschaft. Deshalb bereiteten die Landesbezirke nun Aktionen und Streiks vor. Der in den einzelnen Regionen geführte Tarifkonflikt kommt seit rund sieben Monaten kaum voran. Verdi fordert für den Einzelhandel 2,50 Euro mehr pro Stunde mit einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber bieten laut Gewerkschaft bislang für 2023 nur eine Tariferhöhung von 1,04 Euro. Nicht viel besser sehe es bei den rund 1,9 Millionen Beschäftigten im Groß- und Außenhandel aus.

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