Süddeutsche Zeitung

US-Notenbank:Kandidatin nimmt Hürde

Die umstrittene Kandidatin für einen Direktorenposten bei der US-Notenbank Fed, Judy Shelton, hat die erste Hürde im parlamentarischen Verfahren genommen. Der Bankenausschuss des Senats ebnete mit 13 zu zwölf Stimmen den Weg für die Nominierung der Ökonomin. Der mehrheitlich mit Republikanern besetzte Ausschuss prüfte ihre Qualifikation für den Job, bevor der gesamte Senat abschließend über die Personalie abstimmt. Die frühere Wahlkampfunterstützerin von Präsident Donald Trump hat sich in der Vergangenheit für eine Rückkehr zum Goldstandard ausgesprochen, den die USA 1971 aufgegeben hatten. Auch der Ökonom Christopher Waller, der von Trump ebenfalls für einen vakanten Posten im Direktorium der Fed nominiert worden ist, nahm die erste Hürde auf dem Weg in die Notenbank.

Trump hat die Fed als Präsident immer wieder hart kritisiert, da sie seiner Ansicht nach die Zinsen nicht rasch und umfangreich genug gesenkt habe. Shelton sieht ihrerseits die Rolle der Fed mit Blick auf die Finanzmärkte kritisch. Sollte Shelton letztlich in die Fed-Führungsetage einziehen, wäre sie eine von 19 Währungshütern. Kritiker des Präsidenten befürchten jedoch, dass er die einstige Wahlkampfunterstützerin im Falle seiner Wiederwahl im November für die Nachfolge des derzeitigen Fed-Chefs Jerome Powell auswählen könnte. Die Amtszeit von Powell, den Trump mehrfach verbal hart attackiert hatte, läuft 2022 ab.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4975095
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 22.07.2020 / Reuters
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.