Umstrittener Unkrautvernichter:EU-Parlament will Glyphosat-Zulassung verlängern
Das EU-Parlament hat sich für eine kürzere Zulassungsdauer des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat ausgesprochen. In einer Resolution stimmte die Mehrheit der EU-Abgeordneten am Mittwoch dafür, das Pestizid nur noch für sieben statt 15 Jahre zu genehmigen.
Der Kompromiss, den die Konservativen vorgeschlagen hatten, wurde in Straßburg verabschiedet. 374 Abgeordnete waren für die beschränkte Neuzulassung, 225 dagegen und 102 enthielten sich. Grüne und Teile der Linken wollten die Zulassung nicht erneuern.
Das Parlament forderte die Kommission zugleich auf, die von EU-Behörden unter Verschluss gehaltenen Daten zur Risikobewertung offen zu legen und eine unabhängige wissenschaftliche Prüfung in Auftrag zu geben. Außerdem soll die Kommission einen Plan erarbeiten, um den Einsatz von Glyphosat zu reduzieren. Anders als in den meisten Verfahren auf EU-Ebene hat das Parlament hier aber kein Mitbestimmungsrecht.
Die Marktzulassung für Glyphosat, den in Deutschland und weltweit am meisten eingesetzten Wirkstoff zur Unkrautvernichtung, läuft in der EU Ende Juni aus. Bis dahin muss die Brüsseler Behörde entscheiden, ob sie das Mittel erneut zulässt - und für wie viele Jahre. Dabei ist die Kommission nicht verpflichtet, der Forderung des Europaparlaments zu folgen. Die Mitgliedsländer entscheiden im Mai, ob und wie Glyphosat weiter eingesetzt werden darf.