Süddeutsche Zeitung

Fahrdienstleister:Uber prüft Beteiligung an Taxivermittlung

Der Fahrdienstvermittler aus den USA ist am deutschen Konkurrenten Free Now interessiert.

Von Max Hägler

Der Fahrdienstvermittler Uber aus den USA ist nach Informationen der Süddeutschen Zeitung am deutschen Konkurrenten Free Now interessiert. Unter dem Namen Your Now haben BMW und Daimler etliche Mobilitätsdienstleistungen zusammengefasst. Free Now bündelt dabei Taxi- und Fahrgeschäfte in einer App. Uber macht ähnliches und ist damit in den USA Marktführer; in Europa und Deutschland kommt das Geschäft aber aufgrund strengerer Regeln nicht richtig in Gang.

BMW wie Daimler wollten sich offiziell nicht zu den Vorgängen äußern. Aus Konzernkreisen in München wie Stuttgart wurde jedoch bestätigt, dass man in recht guten Gesprächen mit Uber sei. Erwartet wird eine Entscheidung in den kommenden Wochen. Allerdings geht es dabei wohl nicht mehr um eine komplette Veräußerung von Free Now, sondern nur noch um eine Beteiligung. Über den möglichen Einstieg hatte zuerst Bloomberg berichtet.

Mittlerweile scheint sich in den deutschen Konzernen die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass derartige Kompetenzen gehalten werden müssen - trotz gegenwärtiger Verluste. Daimler hatte seine Hälfte am Gemeinschaftsunternehmen Your Now Ende Juni nur noch mit 618 Millionen Euro bewertet und damit um 248 Millionen Euro niedriger als Ende 2019. Zudem wollen sich die beiden Autohersteller derzeit auf ihr Kerngeschäft, den Autobau, konzentrieren.

Auch bei der Sparte Share Now gibt es deshalb dem Vernehmen nach Gespräche mit einem Volumenhersteller als weiterem Partner. Bei der Sparte Reach Now, die Bus- und Zugverbindungen sowie Tickets vermittelt, steht offenbar die Deutsche Bahn vor einer Mehrheitsbeteiligung.

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