Süddeutsche Zeitung

Teuerung in Deutschland:Inflation sinkt auf niedrigsten Stand seit 2009

Inflation auf Fünf-Jahres-Tief

Der Absturz der Ölpreise hat die Inflationsrate in Deutschland 2014 auf den niedrigsten Stand seit 2009 gedrückt. Die Jahresteuerung sank im vergangenen Jahr auf 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Zahlen mitteilte. Im Jahr 2013 hatte die Preissteigerung noch bei 1,5 Prozent gelegen.

Zuletzt waren die Verbraucherpreise im Krisenjahr 2009 mit einer Rate von 0,3 Prozent noch langsamer gestiegen. Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen lag die Inflationsrate für Dezember 2014 auf 0,2 Prozent. Eine niedrigere Inflationsrate wurde zuletzt im Oktober 2009 mit 0,0 Prozent gemessen.

Energie deutlich günstiger

Die Teuerung wurde zum Jahresende insbesondere vom starken Rückgang der Energiepreise gebremst: Haushaltsenergie und Kraftstoffe waren im Dezember 6,6 Prozent billiger als ein Jahr zuvor.

EZB unter Zugzwang

Die Europäische Zentralbank (EZB) gerät zunehmend unter Druck, sich gegen den Preisverfall zu wappnen. Die EZB sieht stabile Preise bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent gewährleistet, ist von diesem Ziel jedoch mittlerweile weit entfernt. Sie will eine Deflation vermeiden, also eine Spirale aus stetig fallenden Preisen. Dies könnte die Wirtschaft lähmen, da Verbraucher Käufe in Erwartung fallender Preise womöglich in die Zukunft verschieben. Umsatz- und Gewinnrückgänge wären die Folge.

Die EZB hat bereits den Leitzins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt und begonnen, Hypothekenpapiere und Pfandbriefe aufzukaufen. Bei der nächsten Sitzung des EZB-Rats am 22. Januar könnten die Notenbanker zudem den Kauf von Staatsanleihen beschließen.

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SZ.de/AFP/dpa/jasch
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