Süddeutsche Zeitung

Tarifstreit:GDL verkündet Durchbruch bei Verhandlungen mit der Bahn

GDL verkündet "Durchbruch"

Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn sind nach monatelangen Ringen einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, sprach nach einer Verhandlungsrunde am Mittwoch sogar von einem "Durchbruch".

Nach Angaben beider Seiten wurde eine Einigung für das Jahr 2014 erzielt. Alle GDL-Mitglieder erhalten demnach 510 Euro als Einmalzahlung für die Monate Juli bis Dezember. Von Januar an soll ein Abschluss für die Zeit ab 2015 verhandelt werden.

Die GDL hatte mit einer Streikwelle ab dem 11. Januar gedroht. Bereits im November hatte sie mit dem längsten Streik der Bahn-Geschichte den Schienenverkehr in Deutschland tagelang weitgehend lahmgelegt.

Bahn erhöht Einmalzahlung

Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sprach von einem guten Tag für Kunden und Mitarbeiter. "Wir können einigermaßen beruhigt in das neue Jahr gehen", sagte Weber, der sich sehr zufrieden zeigte. Die Bahn hatte ihr Angebot der Einmalzahlung erhöht. Dieses hatte vorher bei 390 Euro gelegen. Die mit der GDL konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erhalte das gleiche Angebot, kündigte Weber an.

Im Gegenzug dringt die GDL nicht mehr auf zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit, sondern verlangt nur noch eine Stunde weniger, was in eine 38-Stunden-Woche münden würde, wie Weselsky sagte. Er sagte, die Bahn habe jegliche Bedingungen für Tarifverhandlungen fallen gelassen und mit der Einmalzahlung erstmals einen Abschluss für alle GDL-Mitglieder vereinbart.

Weber sagte, die GDL habe das Interesse der Bahn anerkannt, innerhalb einer Berufsgruppe mit EVG und GDL keine konkurrierenden Tarifverträge zu vereinbaren. "Dieses Klar-Reden war wichtig."

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dpa/Reuters
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