Süddeutsche Zeitung

Streiks:Piloten und Lufthansa einigen sich auf Schlichtung

Seit Jahren streiten die Piloten und das Unternehmen über höhere Löhne, jetzt soll ein Schlichter vermitteln. Die gute Nachricht für Reisende: Mindestens bis Januar soll es keine Streiks mehr geben.

Eine Schlichtung soll den Tarifkonflikt zwischen den Piloten und der Lufthansa lösen. Bis Ende Januar 2017 sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein, teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit. In der Zeit werde nicht gestreikt. Die Lufthansa bestätigte ebenfalls, dass nun vermittelt wird - wer der Schlichter ist, darüber wurde Stillschweigen vereinbart.

Seit 2014 schwelt der Tarifstreit zwischen den Piloten und der Lufthansa, im November hatte er sich noch einmal zugespitzt: Sechs Tage lang streikten die Piloten, Tausende Flüge mussten gestrichen werden. Für die Lufthansa entstand ein Schaden von etwa 100 Millionen Euro, mehr als eine halbe Million Passagiere waren betroffen.

Bodenpersonal hat wenig Verständnis für Forderungen der Piloten

Die Gewerkschaft VC fordert für die etwa 5400 Lufthansapiloten 3,7 Prozent mehr Geld pro Jahr und Nachzahlungen für vier Jahre. Zuletzt hatte die Lufthansa 4,4 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung geboten, doch darüber gab es bisher keine Einigung.

Das führte auch zu Streit zwischen den Lufthansa-Beschäftigten. Der Betriebsrat "Boden", der die Bodendienstmitarbeiter des Unternehmens vertritt, rief sogar zu einer Gegendemonstration auf. Bei Lufthansa gebe es eine schweigende Mehrheit, die von den Streiks die Nase voll habe, sagte Betriebsrats-Mitglied Ruediger Fell. "Was immer die Piloten herausholen, muss am Ende des Tages an anderen Stellen im Unternehmen gegenfinanziert werden."

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SZ.de/dpa/Reuters
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