Süddeutsche Zeitung

Steuerreform:Trump will Steuern für Firmen drastisch senken

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US-Präsident Trump nimmt die angekündigte Steuerreform in Angriff. Er will so eines seiner wichtigsten Wahlversprechen einlösen.

Die Unternehmenssteuer in den USA wird nach den Worten von US-Präsident Donald Trump künftig auf keinen Fall mehr als 20 Prozent betragen. "20 ist meine Zahl und darüber werde ich nicht verhandeln", sagte Trump am Mittwoch wenige Stunde vor der geplanten Vorstellung seiner Pläne für Steuerentlastungen. Früher hatte er sich für eine Unternehmenssteuer in Höhe von nur 15 Prozent ausgesprochen. Der Vorschlag seiner republikanischen Partei lag aber bei einer Reduzierung von derzeit 35 auf 20 Prozent. "Ich wollte bei 15 Prozent beginnen, jetzt sind wir bei 20." Trump ergänzte, dass er selbst nicht von der geplanten Steuerreform profitieren werde. "Ich werde nicht profitieren, aber ich denke, es wird gewisse Vorteile für reiche Leute geben." Der Milliardär Trump hat sein Vermögen mit einem Immobilien-Imperium gemacht.

Die am Mittwoch in Washington veröffentlichten Reformpläne sehen unter anderem eine drastische Absenkung der Unternehmensteuer, eine Vereinfachung des Einkommensteuersystems und eine Reduzierung des Spitzensatzes bei der Einkommensteuer vor. Die Reform solle die Steuerlast der Mittelschicht senken, Jobs schaffen und "das Wirtschaftswachstum ankurbeln", sagte der republikanische Chef des Repräsentantenhauses, Paul Ryan. Die Republikanerführung in der Kongresskammer hatte den Plan in Absprache mit dem Weißen Haus erarbeitet.

Die deutliche Reduzierung der Steuerlast für Bürger und Unternehmen ist eines seiner zentralen Wahlkampfversprechen. Mit einem weiteren großen Versprechen, der Ablösung des Gesundheitssystems seines Vorgängers Barack Obama durch ein stärker marktwirtschaftlich ausgerechnetes Modell, erlitt er ein Debakel - mehrere Anläufe scheiterten an Widerständen in der eigenen Partei, zuletzt in dieser Woche.

Trump und die Republikanerführung stellen die Steuerreform als ein Projekt vor allem zur Entlastung der Mittelschicht dar, Kritiker sehen darin hingegen vor allem eine Entlastung der Reichen. Der Spitzensteuersatz bei der Einkommensteuer soll nach den jetzt vorgelegten Reformplänen von derzeit 39,6 auf 35 Prozent sinken. Allerdings schloss die Republikanerführung nicht aus, dass noch ein zusätzlicher Steuersatz für die Superreichen eingezogen werden könnte. Der Reformplan ist in vielen Punkten noch vage, die fehlenden Details sollen noch ausgearbeitet werden.

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SZ vom 28.09.2017 / Reuters/AFP
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