Süddeutsche Zeitung

Skandalbank Hypo Alpe Adria:Verbrannte Milliarden

Keine Entwarnung für die Hypo Alpe Adria - die Kärtner Bank verbucht auch 2010 ein dickes Minus: 1,1 Milliarden Euro fehlen in den Kassen. Hohe Vorsorgen für faule Kredite lassen die Bank nicht in die schwarzen Zahlen kommen.

Die BayernLB kann froh sein, dass sie ihre frühe Tochter Hypo Group Alpe Adria (HGAA) los ist. Denn auch im Jahr 2010 haben die hohen Vorsorgen für faule Kredite die krisengeschüttelte Bank aus Kärnten schwer belastet. Unter dem Strich steht ein Verlust von 1,1 Milliarden Euro, wie das Institut mitteilte.

Schon im Jahr 2009 hatte die Bank einen Verlust von knapp 1,6 Milliarden Euro verbuchen müssen. Bei einem stabilen Zinsgeschäft habe die HGAA wiederum Vorsorgen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro bilden müssen, hieß es in der Mitteilung. Schon im Jahr zuvor hatten sich die Kreditvorsorgen auf 1,7 Milliarden Euro belaufen.

Die HGAA hatte in den vergangenen Jahren einen aggressiven Expansionskurs am Balkan gefahren. Im Zuge der Finanzkrise muss sie aber viele Kredite abschreiben. Auch im Leasinggeschäft stellten sich zum Teil horrende Verluste für die sechstgrößte Bank Österreichs ein. Im Dezember 2009 war die Bank verstaatlicht worden, um einen Zusammenbruch zu vermeiden.

Die Turbulenzen hatte auch die deutsche BayernLB zu spüren bekommen, welche die HGAA übernommen hatte. Das Geschäft erwies sich als Fehlkauf und brachte der BayernLB zusammen mit Fehlspekulationen am amerikanischen Immobilienmarkt einen Schaden von acht Milliarden Euro ein.

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