Süddeutsche Zeitung

Sieg der US-Börsenaufsicht:Gericht spricht Ex-Goldman-Banker schuldig

Er soll seinen Kunden wichtige Informationen verschwiegen haben: Ein Gericht in Manhattan spricht den ehemaligen Goldman-Sachs-Händler Fabrice Tourre schuldig. Ihm drohen eine Geldstrafe und Berufsverbot, doch das Urteil könnte über den Fall hinaus bedeutsam werden.

Fünf Jahre nach dem Hochkochen der Finanzkrise hat ein US-Gericht einen Banker für seine Verfehlungen zur Rechenschaft gezogen. Eine Jury in Manhattan sah es als erwiesen an, dass der damalige Goldman-Sachs-Mitarbeiter Fabrice Tourre beim Verkauf von Hypothekenpapieren seinen Kunden wichtige Informationen verschwiegen hat. In den Turbulenzen verloren die Papiere rasant an Wert. Tourre drohen nun eine Geldstrafe und ein Berufsverbot. Darüber wird später entschieden.

Zu den Geschädigten gehörte auch die Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB, die ein großes Rad am US-Hypothekenmarkt gedreht hatte, sich verspekulierte und vom deutschen Steuerzahler mit Milliarden gerettet werden musste. Sie war eines der ersten Opfer der Finanzkrise.

Die Entscheidung des Gerichts stellt einen der größten Siege für die US-Börsenaufsicht SEC dar, die das Zivilverfahren angestoßen hatte. Zwar mussten sich bereits zahlreiche Banken für ihr Verhalten zu Zeiten der Finanzkrise verantworten, nicht aber einzelne Banker. Goldman Sachs selbst hatte den Fall im Rahmen eines Vergleichs schon vor drei Jahren mit der Zahlung von 550 Millionen Dollar (rund 417 Millionen Euro) beigelegt.

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