Süddeutsche Zeitung

China:Immobilienentwickler Shimao unter Druck

Die China Construction Bank stellt einen Abwicklungsantrag. Shimao will sich gegen die Klage wehren.

Der Druck auf den chinesischen Immobilienentwickler Shimao wird größer. Die China Construction Bank habe einen Abwicklungsantrag gestellt, teilte der Konzern mit. Shimao werde sich energisch gegen die Klage wehren und die Pläne zur Umstrukturierung der Auslandsverschuldung von rund 11,7 Milliarden Dollar weiterverfolgen. Das Ziel sei die Verringerung um 60 Prozent.

"Das Unternehmen ist der Ansicht, dass der Antrag nicht die kollektiven Interessen der Auslands-Gläubiger und anderer Interessengruppen des Unternehmens vertritt", so der Konzern. Die China Construction Bank stellte den Antrag wegen einer Verpflichtung über rund 200 Millionen Dollar. Die in Hongkong notierten Aktien verloren im frühen Handel über acht Prozent.

Insidern zufolge hat die Deutsche Bank eine ähnliche Maßnahme erwogen. Sie hatte den Restrukturierungsplan als inakzeptabel gewertet, sagten Anfang März zwei Insider. Shimao konnte im Juli 2022 eine auslaufende Anleihe mit einem Volumen von einer Milliarde Dollar nicht bedienen. Damit gilt die gesamte Auslandsverschuldung als im Verzug.

Der Immobiliensektor in China steckt seit 2021 in der Krise, seit die Behörden ihre Vorgaben verschärft und den schulden getriebenen Bauboom damit jäh gestoppt hatten. Reuters-Berechnungen zufolge wurden mindestens zehn Insolvenzanträge gegen chinesische Entwickler in Hongkong und anderen Orten eingereicht. Zuletzt ordnete eine Richterin in Hongkong die Liquidation von China Evergrande an, dem am stärksten verschuldeten Immobilienentwickler.

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