Süddeutsche Zeitung

Selbstfahrende Autos:Ermittlungen zu tödlichem Tesla-Unfall eingestellt

Nach einem tödlichen Unfall mit einem selbstfahrenden Tesla haben die US-Behörden ihre Ermittlungen eingestellt. Im Mai 2016 war ein Mann ums Leben gekommen, als sein Tesla, der mit Selbstfahr-Technik ausgestattet war, mit einem Lkw zusammenstieß. Die ermittelnden Behörden haben kein technisches Versagen feststellen können. Es sei kein Defekt in den Sicherheitssystemen des Autos einschließlich der Notbremsvorrichtung gefunden worden, erklärten das amerikanische Verkehrsministerium und die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA. Damit bleibt dem Unternehmen ein befürchteter Rückruf erspart.

NHTSA-Sprecher Bryan Thomas sagte, bei dem tödlichen Unfall habe es "eine Reihe menschlicher Faktoren" gegeben, die eine Rolle gespielt hätten. Die Selbstfahrvorrichtung sei nicht so angewandt worden wie vorgeschrieben.

Thomas kritisierte allerdings auch den Autohersteller. Beispielsweise dafür, dass die Selbstfahrvorrichtung als "Autopilot" vermarktet werde. Dies könne Fahrer dazu verleiten, die Leistungsfähigkeit der Funktion zu überschätzen. Es müsse klar gemacht werden, dass auch ein auf Selbstfahrfunktion eingestelltes Auto "die andauernde und volle Konzentration des Fahrers" erfordere. Der Fahrer müsse stets bereit zum aktiven Eingreifen sein, um einen Unfall zu verhindern. Darüber hinaus müsse die Technik "mit Blick auf den unaufmerksamen Fahrer" weiterentwickelt werden, um Sicherheit zu gewährleisten.

Das Unglück, das die Behörden untersuchten, gilt als erster tödlicher Unfall mit einem selbstfahrenden Auto. Das auf "Autopilot" gestellte Fahrzeug hatte nicht abgebremst, als ein Lkw vor ihm auf einer Kreuzung die Straße passierte. Die Untersuchung des tödlichen Unfalls ergab nach Angaben der Behörden, dass der Fahrer sieben Sekunden Zeit gehabt hätte, um nach Auftauchen des Lkw zu handeln.

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