Süddeutsche Zeitung

Schwedischer Energiekonzern:Vattenfall streicht 1500 Stellen in Deutschland

Bis zuletzt hatten Gewerkschaften hatten versucht, Entlassungen bei Vattenfall zu verhindern. Jetzt ist klar: Der Jobabbau beim schwedischen Energieversorger kommt auch in Deutschland. Er wird vor allem die Standorte Berlin, Hamburg und Cottbus treffen.

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will bis Ende nächsten Jahres etwa 2500 Stellen streichen, davon allein 1500 in Deutschland. Der Jobabbau werde hierzulande vor allem Mitarbeiter in Berlin, Hamburg und Cottbus treffen, kündigte das Unternehmen an. Vattenfall ist nach EON, RWE und EnBW der viertgrößte Energieversorger in Deutschland.

"Synergien und Einsparungen", heißt es im Konzernsprech, sind das Ziel. Hintergrund seien eine schwache Nachfrage nach Strom, ein Überangebot an CO2-Emissionsrechten, Überkapazitäten bei der Produktion und niedrige Preise am Strommarkt. Insgesamt will der Konzern in den kommenden zwei Jahren mehr als 500 Millionen Euro einsparen.

Vattenfall müsse sich auf eine erheblich veränderte Marktsituation einstellen, erklärte Finanzvorstand Ingrid Bonde. In Schweden werde das Unternehmen etwa 400 Mitarbeiter entlassen, in den Niederlanden etwa 500; weitere 50 in anderen Ländern.

Vergangene Woche hatten die Angestellten noch mit Warnstreiks versucht, den Druck auf die Verantwortlichen zu erhöhen. Die Gewerkschaften Verdi, IG Metall und IG BCE fordern 6,5 Prozent mehr Gehalt und keine Entlassungen bis 2020. Zuvor war die die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die 15.000 Angestellten des Energiekonzerns ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

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